Jai Hindley

Jai Hindley
Jai Hindley (2016)
Jai Hindley (2016)
Zur Person
Geburtsdatum 5. Mai 1996 (28 Jahre)
Nation Australien Australien
Disziplin Straße
Fahrertyp Bergfahrer
Körpergröße 175 cm
Renngewicht 60 kg
Zum Team
Aktuelles Team Bora-hansgrohe
Funktion Fahrer
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2015 Aran Cucine
Internationale Team(s)
2016
2017
2018–2021
2022–
Attaque Team Gusto
Mitchelton-Scott
Team Sunweb
Bora-hansgrohe
Wichtigste Erfolge

Gesamtwertung Giro d’Italia 2022
zwei Etappen Giro d’Italia (2020, 2022)
eine Etappe Tour de France 2023

Letzte Aktualisierung: 21. Juli 2023

Jai Hindley (* 5. Mai 1996 in Perth) ist ein australischer Radrennfahrer. Er ist der Gesamtsieger des Giro d’Italia 2022.

Sportliche Laufbahn

2016 wurde Hindley Zweiter in der Gesamtwertung beim irischen Etappenrennen An Post Rás, gewann das Eintagesrennen Gran Premio Capodarco, und beendete wenig später die Tour de l’Avenir auf Rang fünf im Gesamtklassement.

2017 wechselte er zu Mitchelton-Scott, der Nachwuchsmannschaft von Orica-Scott, und wurde bei der Herald Sun Tour Zweiter im Gesamtklassement sowie bester Nachwuchsfahrer. Außerdem gewann er das italienische Etappenrennen Toscana Terra di Ciclismo Eroica. Beim Giro Ciclistico d’Italia, dem Nachwuchsrennen des Giro d’Italia, gewann er zudem eine Etappe und wurde Dritter im Gesamtklassement. Zum Ende der Saison konnte er außerdem die Tour of Fuzhou für sich entscheiden, bei der er auch eine Etappe gewann.

Hindley (li.) bei der Kalifornien-Rundfahrt 2018

2018 unterzeichnete Hindley einen Vertrag beim UCI WorldTeam Sunweb. Er startete bei der Vuelta a España und beendete seine erste Grand Tour als 32. der Gesamtwertung. Ein Jahr später bestritt er den Giro d’Italia 2019, bei dem er den 35. Rang belegte, ehe er mit zwei Sekunden Rückstand Zweiter der Gesamtwertung der Polen-Rundfahrt wurde.

Im Frühjahr des Jahres 2020 sicherte er sich die Gesamtwertung der Herald Sun Tour, nachdem er beide Berganküfte des Etappenrennens gewonnen hatte. Am Ende der Saison bestritt er den Giro d’Italia 2020, der aufgrund der COVID-19-Pandemie erst im Oktober stattfand. Bereits auf der 15. Etappe, die mit der ersten Bergankunft in den Alpen endete, präsentierte er sich als einer stärksten Fahrer, als er sich im Schlussanstieg nach Piancavallo gemeinsam mit seinem Teamkollegen Wilco Kelderman und Tao Geoghegan Hart von den restlichen Fahrern absetzte. Auf der 18. Etappe, die beim Lago di Cancano endete, gewann er seine erste Grand Tour Etappe, nachdem er sich im Anstieg das Stilfser Joch gemeinsam mit Tao Geoghegan Hart abgesetzt hatte. Sein Teamkollege Wilco Kelderman übernahm das Rosa Trikot, obwohl auch er viel Zeit auf den Etappensieger verlor. Auf der 20. Etappe, die mit einer weiteren Bergankunft in Sestriere zu Ende ging, stellte sich Jai Hindley nicht in die Dienste seines gesamtführenden Mannschaftskollegen, sondern folgte den Attacken von Tao Geoghegan Hart, hinter dem er die Etappe auf dem Zweiten Platz beendete und so die Maglia Rosa einen Tag vor dem Ende der Rundfahrt übernahm. Im Abschlusszeitfahren das verlor er das Trikot jedoch an den Briten, der sich schlussendlich mit 39 Sekunden Vorsprung den Gesamtsieg sicherte.

Im Jahr 2021 konnte Jai Hindley nicht an seine Leistungen im Vorjahr anschließenden und gab den Giro d’Italia 2021 nach der 13. Etappe auf. Mit einem Rückstand von mehr als 17 Minuten lag er zu diesem Zeitpunkt auf dem 25. Gesamtrang.

Zur Saison 2022 wechselte Hindley zum Team Bora-hansgrohe. Nach Platz fünf bei Tirreno–Adriatico ging er ein weiteres Mal beim Giro d’Italia an den Start, wobei er erneut an der Seite von Wilco Kelderman startete, der ebenfalls zum deutschen UCI WorldTeam gewechselt war. Mit seinem Etappensieg bei der Bergankunft der 9. Etappe auf dem Gipfel des Blockhaus in den Abruzzen etablierte er sich Hindley jedoch als klarer Kapitän der Mannschaft. Im Schlussanstieg der 20. Etappe auf den Passo Fedaia distanzierte Hindley den bis dahin führenden Richard Carapaz und übernahm die Maglia Rosa[1] und gewann als erster Australier die Gesamtwertung des Giro d’Italia.[2][3] Am Ende der Saison belegte er bei der Vuelta a España 2022 den 10. Gesamtrang.

Im Jahr 2023 ging Hindley erstmals an den Start der Tour de France. Nachdem er als Solist die 5. Etappe in Laruns gewann, konnte Hindley für einen Tag das Gelbe Trikot übernehmen.[4] In der Gesamtwertung belegte er schlussendlich den 7. Rang.

Erfolge

2016

2017

2020

2022

2023

Grand-Tour-Platzierungen

Grand Tour201820192020202120222023
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro352DNF1
Gelbes Trikot Tour de FranceTour7
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta3210
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Commons: Jai Hindley – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Jai Hindley in der Datenbank von ProCyclingStats.com
  • Jai Hindley in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. Giro d'Italia: Jai Hindley erobert Rosa Trikot aufs Königsetappe – Richard Carapaz am Passo Fedaia abgehängt. 28. Mai 2022, abgerufen am 28. Mai 2022. 
  2. Giro d'Italia: Jai Hindley verteidigt Rosa Trikot auf der 21. Etappe und holt Gesamtsieg – Triumph für Bora. 29. Mai 2022, abgerufen am 29. Mai 2022. 
  3. Giro d'Italia: Jai Hindley verteidigt Rosa Trikot auf der 21. Etappe und holt Gesamtsieg – Triumph für Bora. 29. Mai 2022, abgerufen am 29. Mai 2022. 
  4. Hindleys großer Coup. In: FAZ.net. 5. Juli 2023, abgerufen am 17. Juli 2023. 
Gesamtsieger des Giro d’Italia

1909 Luigi Ganna | 1910, 1911 Carlo Galetti | 1912 Atala (nur Teamwertung) | 1913 Carlo Oriani | 1914 Alfonso Calzolari | 1919, 1923 Costante Girardengo | 1920 Gaetano Belloni | 1921, 1922, 1926 Giovanni Brunero | 1924 Giuseppe Enrici | 1925, 1927–1929, 1933 Alfredo Binda | 1930 Luigi Marchisio | 1931 Francesco Camusso | 1932 Antonio Pesenti | 1934 Learco Guerra | 1935 Vasco Bergamaschi | 1936, 1937, 1946 Gino Bartali | 1938, 1939 Giovanni Valetti | 1940, 1947, 1949, 1952, 1953 Fausto Coppi | 1948, 1951, 1955 Fiorenzo Magni | 1950 Hugo Koblet | 1954 Carlo Clerici | 1956, 1959 Charly Gaul | 1957 Gastone Nencini | 1958 Ercole Baldini | 1960, 1964 Jacques Anquetil | 1961 Arnaldo Pambianco | 1962, 1963 Franco Balmamion | 1965 Vittorio Adorni | 1966 Gianni Motta | 1967, 1969, 1976 Felice Gimondi | 1968, 1970, 1972–1974 Eddy Merckx | 1971 Gösta Pettersson | 1975 Fausto Bertoglio | 1977 Michel Pollentier | 1978 Johan De Muynck | 1979, 1983 Giuseppe Saronni | 1980, 1982, 1985 Bernard Hinault | 1981 Giovanni Battaglin | 1984 Francesco Moser | 1986 Roberto Visentini | 1987 Stephen Roche | 1988 Andy Hampsten | 1989 Laurent Fignon | 1990 Gianni Bugno | 1991 Franco Chioccioli | 1992, 1993 Miguel Indurain | 1994 Jewgeni Bersin | 1995 Tony Rominger | 1996 Pawel Tonkow | 1997, 1999 Ivan Gotti | 1998 Marco Pantani | 2000 Stefano Garzelli | 2001, 2003 Gilberto Simoni | 2002, 2005 Paolo Savoldelli | 2004 Damiano Cunego | 2006, 2010 Ivan Basso | 2007 Danilo Di Luca | 2008, 2015 Alberto Contador | 2009 Denis Menschow | 2011 Michele Scarponi | 2012 Ryder Hesjedal | 2013, 2016 Vincenzo Nibali | 2014 Nairo Quintana | 2017 Tom Dumoulin | 2018 Chris Froome | 2019 Richard Carapaz | 2020 Tao Geoghegan Hart | 2021 Egan Bernal | 2022 Jai Hindley | 2023 Primož Roglič | 2024 Tadej Pogačar

Normdaten (Person): GND: 1258755505 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 2144165450333527100007 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Hindley, Jai
KURZBESCHREIBUNG australischer Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 5. Mai 1996
GEBURTSORT Perth, Australien