Svenja Appuhn

Svenja Appuhn (* 27. November 1997[1] in Frankfurt am Main[2]) ist eine deutsche Politikerin. Sie ist seit Oktober 2023 gemeinsam mit Katharina Stolla Bundessprecherin der Grünen Jugend.

Werdegang

Appuhn besuchte das Taunusgymnasium in Königstein. Als Schülerin war sie Schulsprecherin ihrer Schule,[3] Vorsitzende des Kreisschülerrates im Hochtaunuskreis und von 2015 bis 2016 Landesschulsprecherin in Hessen.[4][5]

Nach dem Abitur begann Appuhn ein Medizinstudium an der Medizinischen Hochschule Hannover,[1][2] deren Studierendenparlament und Senat sie später angehörte.[1] Wegen der Klimakrise[2] trat sie 2016 Bündnis 90/Die Grünen und der Grünen Jugend im Landesverband Niedersachsen bei, deren Landessprecherin sie 2019 wurde.[1] 2021 bewarb sich Appuhn um ein Bundestagsmandat; sie wurde auf Platz 33 der Landesliste von Bündnis 90/Die Grünen Niedersachsen aufgestellt.[6]

2022 leistete Appuhn ein mehrmonatiges Praktikum für ein Kinderrechtsprojekt von Childaid Network im indischen Bundesstaat Assam ab.[7]

Im Oktober 2023 folgte sie gemeinsam mit Katharina Stolla Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus in den Bundessprecherinnenposten der Grünen Jugend nach,[8] nachdem sie dem Bundesvorstand von 2022 bis 2023 als Beisitzerin angehört hatte.[5] Im Bundesvorstand der Grünen Jugend arbeitet sie in den Themenschwerpunkten Klima, Wirtschaft, Finanzen und Außenpolitik.[8]

Appuhn war von 2021 bis Juli 2023 Mitglied des Stadtbezirksrates Linden-Limmer.[9] Sie ist Mitglied des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, des Vereins demokratischer Ärzt*innen, des Bildungswerks für Schülervertretung und Schülerbeteiligung,[1] des Verkehrsclubs Deutschland und des Flüchtlingsrates Niedersachsen.[5]

Politische Positionen

Als Landesschulsprecherin sprach sich Appuhn gegen getrennte Schulen aus.[2] Die Privatisierung und Ökonomisierung des Gesundheitswesens hält Appuhn für falsch.[6] Im Vorfeld des Bundeskongresses 2023 der Grünen Jugend forderte Appuhn, Verteilungsfragen in den Mittelpunkt zu stellen; im Einzelnen forderte sie „eine Millionärssteuer, eine Offensive für sozialen Wohnraum und einen Mindestlohn von 15 Euro“.[2] Zur 49. Bundesdelegiertenversammlung von Bündnis 90/Die Grünen im November 2023 kritisierte Appuhn die Asylrechtsverschärfungen der von Bündnis 90/Die Grünen mitgetragenen Ampel-Regierung.[10]

Auszeichnungen

Appuhn wurde 2015 mit dem Preis „Young Women in Public Affairs Award“ des Zonta Clubs Kronberg-Bad Soden ausgezeichnet.[11] 2019 wurde ihr der Nachwuchspreis des Kronberger Frauenpreises verliehen.[3] Im Oktober 2023 zeichnete sie der Bundespräsident mit der Verdienstmedaille des Bundesverdienstkreuzes aus.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d e BTW40: Wahl der Landesliste für die Bundestagswahl 2021 Svenja Appuhn. In: Antragsgrün. Bündnis 90/Die Grünen, Landesverband Niedersachsen, 24. Mai 2021, abgerufen am 25. November 2023. 
  2. a b c d e Caspar Schwietering: „Es braucht auch eine Kritik an der Ampel von links“: Neue Spitze der Grünen Jugend hadert mit der Regierungspolitik. In: Tagesspiegel. 21. Oktober 2023, abgerufen am 25. November 2023. 
  3. a b Ehemalige TGK-Schülerin Svenja Appuhn mit dem Nachwuchspreis des Kronberger Frauenpreises ausgezeichnet. Taunusgymnasium, 2019, abgerufen am 25. November 2023. 
  4. a b Ordensverleihung zum Tag der Deutschen Einheit. Bundespräsidialamt, 9. Oktober 2023, abgerufen am 25. November 2023. 
  5. a b c B-2: Svenja Appuhn. In: Antragsgrün. Grüne Jugend, 16. September 2023, abgerufen am 29. November 2023. 
  6. a b Christian Beneker: Svenja Appuhn – Eine Medizinstudentin will in den Bundestag. In: ÄrzteZeitung. 3. September 2021, abgerufen am 25. November 2023. 
  7. Stefanie Henkel: Einsatz für das Recht auf Gesundheit. Childaid Network, 1. September 2022, abgerufen am 25. November 2023. 
  8. a b Bundesvorstand. Grüne Jugend, 2023, abgerufen am 25. November 2023. 
  9. Grüne Köpfe. Bündnis 90/Die Grünen, Stadtverband Hannover (Stadtteilgruppe Linden-Limmer), abgerufen am 25. November 2023. 
    Landeshauptstadt Hannover (Hrsg.): Protokoll 19. Sitzung des Stadtbezirksrates Linden-Limmer am Mittwoch, 20. September 2023. Hannover 9. November 2023, S. 9 (hannover-stadt.de [PDF; abgerufen am 29. November 2023]). 
    Siehe auch Ergebnisse der Kommunalwahlen in Hannover #Stadtbezirk 10 Linden-Limmer.
  10. „Vollkommen falscher Weg“: Grüne Jugend stellt sich in Asyl-Frage klar gegen Partei. In: Focus online. November 2023, abgerufen am 25. November 2023. 
  11. Ein sprühendes Energiebündel: Wo Svenja Appuhn auftaucht, bewegt sich was. In: Taunus-Nachrichten. 11. März 2015, abgerufen am 25. November 2023. 
Sprecherinnen und Sprecher der Grünen Jugend

1994–2000: Grün-Alternatives Jugendbündnis
Birgit Spohn | Jens Augner | Astrid Henning | Manuela Rottmann | Marco Walker | Heike Opitz | Nadia vom Scheidt | Lars Lübben | Katja Husen | Andreas Gebhard

Seit 2000: Grüne Jugend
Ramona Pop | Werner Graf | Tina Gerts | Benjamin von der Ahe | Ines Eichmüller | Benedikt Lux | Stephan Schilling | Nike Wessel | Paula Riester | Jan Philipp Albrecht | Kathrin Henneberger | Max Löffler | Gesine Agena | Emily Büning | Sina Doughan | Karl Bär | Jens Parker | Theresa Kalmer | Felix Banaszak | Erik Marquardt | Jamila Schäfer | Moritz Heuberger | Ricarda Lang | Max Lucks | Anna Peters | Georg Kurz | Sarah-Lee Heinrich | Timon Dzienus | Svenja Appuhn | Katharina Stolla

Normdaten (Person): GND: 130591063X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 5964169757880208010000 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Appuhn, Svenja
KURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen)
GEBURTSDATUM 27. November 1997
GEBURTSORT Frankfurt am Main