Kitano Tsunetomi

Frau auf der Brücke

Kitano Tsunetomi (japanisch 北野 恒富, eigentlich Kitano Tomotarō (北野 富太郎), weiterer Künstlername: Gouan (後雨庵); geb. 28. Mai 1880 in Kanazawa; gest. 20. Mai 1947) war ein japanischer Maler während der der Taishō- und frühen Shōwa-Zeit.

Leben und Werk

Kitano Tsunetomi fertigte zunächst Druckplatten für Illustrationen in Zeitungen an. Mit 17 ging er nach Osaka, um Maler zu werden. Er gestaltete nun Illustrationen für Erzählungen, die in Zeitungen erschienen. Auch seine großformatigen Werbeplakate mit schönen Frauen fanden Anerkennung. 1910 wurde auf der Bunten-Ausstellung[A 1] sein Bild „Versammlung der Käfer“ (すだく虫, Sudaku mushi) und im Jahr darauf das Bild „Sonnenschein bei Regen“ (日照雨, Sobae) mit einem 3. Preis ausgezeichnet. Damit hatte er sich als Maler im Nihonga-Stil etabliert.

1914 stellte Kitano auf der wiedererstandenen Inten-Ausstellung[A 2] das Bild „Der Faden der Bitte“ (願いの糸, Negai no ito) aus. Er blieb von da an dieser Ausstellungsreihe verbunden und gehörte, zusammen mit dem Tokioter Kaburagi Kiyokata und Uemura Shōen in Kioto, zu den prominenten Malern schöner Frauen. Da Kitano anfangs „zauberhaft“ schöne Frauen darstellte, wurde er zu dem Flügel der Malerei gerechnet, der sich mit den nicht Gewöhnlichem beschäftigte, dem „Gadan no Akuma-ha“ (画壇の悪魔派).

Aus der mittleren Taishō-Zeit ist das Bild der Yodogimi[A 3] hervorzuheben, das eine neue Tiefe der Darstellung aufweist. Mit der Shōwa-Zeit hält Kitano das moderne Japan in frischer Weise fest. – Kitano war 1931 auf der „Ausstellung japanische Malerei“ in Berlin zu sehen. 1989 gab die japanische Post zwei Briefmarken zu 62 Yen heraus mit je einer Tänzerin des „Awa Odori“, also des festlichen Umzugs in der Präfektur Tokushima (historisch Provinz Awa).

Bilder

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  • Nähende, 1914
    Nähende, 1914
  • Yodogimi, 1920
    Yodogimi, 1920
  • Vor dem Spiegel
    Vor dem Spiegel
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  • „Spielen“, 1929
    „Spielen“, 1929
  • Stellschirm mit zwei verwandten Frauen, 1936
    Stellschirm mit zwei verwandten Frauen, 1936

Literatur

  • Laurance P. Roberts: Kitano Tsunetomi. In: A Dictionary of Japanese Artists. Weatherhill, 1976. ISBN 0-8348-0113-2.
Commons: Kitano Tsunetomi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ausstellung 2017 im Kunstmuseum der Präfektur Chiba

Einzelnachweise

  1. Poster für Takashimaya.
  2. Poster für Zahnpasta, 1913.
  3. Poster für "Sakura Bier", das ab 1943 gebraut wurde.
  4. „Nach dem Bad“, 1912.
  5. Aus der Serie "Tōto meisho" – Berühmte Plätze in Tokio.

Anmerkungen

  1. Bunten (文展) ist die Abkürzung für die jährliche staatliche Kunstausstellung des Kultusministeriums Mombushō bijutsu tenrankai (文部省美術展覧会), die von 1907 bis 1918 stattfand.
  2. Inten (院展) ist die Abkürzung für die jährliche Kunstausstellung Nihon bijutsu-in tenrankai (日本美術院展覧会) des Nihon Bijutsuin.
  3. Yodogimi (淀君) lebte von 1567 bis 1615. Sie war die zweite Frau Toyotomi Hideyoshis.
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Kitano der Familienname, Tsunetomi der Vorname.
Normdaten (Person): GND: 132843927 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n78084257 | NDL: 00102402 | VIAF: 1184841 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Kitano, Tsunetomi
ALTERNATIVNAMEN 北野 恒富 (japanisch); Kitano Tomotarō (wirklicher Name); 北野 富太郎 (wirklicher Name, japanisch)
KURZBESCHREIBUNG japanischer Maler während der der Taishō- und frühen Shōwa-Zeit
GEBURTSDATUM 28. Mai 1880
GEBURTSORT Kanazawa
STERBEDATUM 20. Mai 1947